VW Transporter (2025) Test: Die Revolution – Ein VW Bulli mit Ford-Genen?

Seit 75 Jahren ist der VW Transporter, der liebevoll “Bulli” genannt wird, mehr als nur ein Nutzfahrzeug. Er ist ein deutsches Kulturgut, ein Symbol des Wirtschaftswunders, ein treuer Begleiter für Handwerker, Familien und Abenteurer. Ein Bulli war immer ein Bulli. Ein Volkswagen durch und durch. Bis jetzt. Für die brandneue, siebte Generation bricht Volkswagen mit dieser eisernen Tradition und geht eine pragmatische Allianz mit dem einstigen Erzrivalen Ford ein.

Der neue Transporter basiert auf der Plattform des Ford Transit Custom. Ein Schock für Puristen, ein Sakrileg für die Fans. Doch dieser Schritt ist auch eine Revolution. Denn durch diese Kooperation entsteht der vielseitigste, fähigste und zukunftssicherste Transporter, den es je gab. Wir bei H-H-AUTO analysieren diesen kontroversen, aber vielleicht genialsten Schachzug in der Geschichte des Bulli.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Information (auf Basis aktueller Daten)
Modell
Volkswagen Transporter (T7)
Alleinstellungsmerkmal (USP)
Nie dagewesene Antriebsvielfalt (TDI, Plug-in-Hybrid, Elektro) dank strategischer Allianz mit Ford.
Basis
Entwickelt auf Basis des Ford Transit Custom, gebaut bei Ford in der Türkei.
Highlights
Erstmals als Plug-in-Hybrid und in vier (!) verschiedenen Elektro-Versionen erhältlich.
Marktstart
Anfang 2025
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Preise und Versionen in Deutschland

Die offiziellen Endpreise wird Volkswagen Nutzfahrzeuge in Kürze bekannt geben, der Vorverkauf ist jedoch bereits gestartet. Erwartet wird ein Preisniveau, das sich am Vorgänger T6.1 orientiert. Zum Start wird der Transporter als Kastenwagen und Kombi (mit Fenstern) angeboten, später folgen die Pritschenwagen-Versionen und der neunsitzige Caravelle als Shuttle.

Design: Wie das Äußere die VW-DNA mit der Ford-Basis vereint

Ja, die grundlegenden Proportionen und die seitliche Silhouette teilt sich der neue Transporter mit dem Ford Transit Custom. Doch die Designer von VW haben es geschafft, dem Fahrzeug ein klares und eigenständiges Gesicht zu geben. Die Frontpartie ist komplett neu gestaltet und zitiert mit ihren klaren Linien und den schlanken LED-Scheinwerfern die Designsprache des Multivan und des ID. Buzz. So fügt sich der neue Transporter optisch nahtlos in die moderne “Bulli-Familie” ein, auch wenn unter dem Blech eine andere Technik steckt.

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Antrieb: Die neue Freiheit der Wahl – Diesel, Hybrid oder Elektro?

Hier liegt der größte Vorteil des neuen Transporters und der Kern seines USPs. Dank der Ford-Plattform kann VW eine Antriebsvielfalt anbieten, die bisher undenkbar war.

  • Der TDI – Das bewährte Arbeitstier: Für den Langstrecken- und schweren Baustelleneinsatz bleibt der Turbodiesel die erste Wahl. Er wird in drei Leistungsstufen mit 110 PS, 150 PS und 170 PS angeboten.
  • Der eHybrid – Die smarte Brücke: Erstmals in der Geschichte des Transporters gibt es einen Plug-in-Hybrid. Mit einer Systemleistung von 233 PS kombiniert er einen Benzinmotor mit einer Batterie, die rein elektrisches Fahren in der Stadt und in Umweltzonen ermöglicht – ideal für Handwerker, die in und um die City arbeiten.
  • Der e-Transporter – Die stille Revolution: Die vollelektrische Version wird in gleich vier Leistungs- bzw. Batterievarianten angeboten: von der 116-PS-Version mit 54-kWh-Batterie für den reinen Stadtverkehr bis hin zum Topmodell mit 286 PS und einer 83-kWh-Batterie für eine alltagstaugliche Reichweite. Diese Auswahl erlaubt es jedem Gewerbetreibenden, das exakt passende E-Fahrzeug für sein Anforderungsprofil zu finden.

Fahrverhalten und Komfort: Ein spürbarer Sprung nach vorn

Der Vorgänger T6.1 basierte auf einer alten Plattform und fuhr sich zunehmend rustikal. Der neue Transporter macht hier einen gewaltigen Sprung. Dank der modernen Ford-Plattform verfügt er nun über eine Einzelradaufhängung auch an der Hinterachse. Dies verspricht ein deutlich verbessertes Fahrverhalten, mehr Komfort und eine Pkw-ähnlichere Agilität, womit er zu den modernen Konkurrenten von Mercedes und Stellantis aufschließt.

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Das neue Bulli-Trio: Welcher Bulli für wen?

Um Verwirrung zu vermeiden, ist die neue Aufteilung der Bulli-Familie entscheidend:

  • Der Multivan (T7): Basiert auf der Pkw-Plattform MQB. Er ist der luxuriöse und komfortable Van für die Familie, quasi der “Sharan-Nachfolger”.
  • Der ID. Buzz: Basiert auf der E-Plattform MEB. Er ist die stilvolle, emotionale Lifestyle-Ikone für Familie und Freizeit.
  • Der neue Transporter: Basiert auf der Ford-Plattform. Er ist das robuste und maximal vielseitige Arbeitstier für Handwerk, Gewerbe und Shuttle-Dienste.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich zur Antriebs-Vielfalt

  • Ford Transit Custom: Der technische Zwilling. Die Entscheidung zwischen den beiden wird letztlich von den spezifischen Konditionen, dem Service-Netzwerk und der Markenloyalität des Kunden abhängen.
  • Mercedes-Benz Vito: Der Premium-Konkurrent aus Stuttgart. Er gilt als besonders komfortabel und hochwertig, kann aber nicht die schiere Antriebsvielfalt des neuen Transporters bieten.
  • Stellantis-Vans (Peugeot Expert, Opel Vivaro etc.): Diese Modelle waren bisher besonders bei den Elektro-Versionen stark. Der neue e-Transporter greift sie nun mit einer breiteren Auswahl an E-Antrieben direkt an.
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Fazit: Für wen ist dieses Auto?

Der neue VW Transporter ist ein Meisterstück des Pragmatismus. Volkswagen hat ein Stück seiner Marken-Identität und seines Entwicklungs-Stolzes geopfert, um seinen gewerblichen Kunden das zu geben, was sie wirklich brauchen: das beste, vielseitigste und zukunftssicherste Werkzeug für ihren Job.

Die beispiellose Auswahl an modernen Antrieben, von Diesel über Plug-in-Hybrid bis hin zu vier verschiedenen Elektro-Versionen, ist ein unschlagbares Argument. Er ist die perfekte Lösung für jedes Unternehmen, das sich für die Zukunft rüsten muss.

Vor- und Nachteile

Vorteile
Nachteile
✅ Beispiellose Vielfalt an modernen Antrieben (TDI, PHEV, EV)
❌ Basiert auf Ford-Technik, was Puristen stören könnte
✅ Deutlich verbesserter Fahrkomfort und modernes Handling
❌ Verlust der einzigartigen VW-Nutzfahrzeug-Plattform
✅ Größerer Laderaum und höhere Nutzlast als der T6.1
❌ Design ist weniger eigenständig als bei den Vorgängern
✅ Modernes Cockpit und aktuelle Assistenzsysteme
=

Urteil des Redakteurs

Die Kooperation mit Ford war für Volkswagen Nutzfahrzeuge die einzig richtige und eine strategisch brillante Entscheidung. Sie mag Traditionalisten schmerzen, aber das Ergebnis ist ein Produkt, das besser auf die Anforderungen des modernen Wirtschaftsverkehrs zugeschnitten ist als jeder Transporter zuvor. Er mag im Herzen ein Ford sein, aber mit seinem VW-Gesicht, dem VW-Service-Netz und vor allem mit dieser unglaublichen Antriebsvielfalt ist er der mit Abstand fähigste und flexibelste “Bulli” für die arbeitende Bevölkerung, den es je gab. Eine Revolution, die sich für den Kunden auszahlt. Für alle Neuigkeiten aus der Welt der Nutzfahrzeuge, besuchen Sie wie immer H-H-AUTO.

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