Nach 36 Jahren und sechs Generationen fällt für den Subaru Legacy der letzte Vorhang. Das Modelljahr 2025 markiert das offizielle Ende dieses traditionsreichen Namens. In einer Welt, die von SUVs dominiert wird, ist für die klassische Mittelklasse-Limousine von Subaru kein Platz mehr. Dieser Test ist daher kein gewöhnlicher Vergleich, sondern ein Nachruf – eine Würdigung eines Fahrzeugs, das jahrzehntelang als Inbegriff für Sicherheit, Komfort und die einzigartige Kompetenz des serienmäßigen Allradantriebs in seinem Segment stand. Es ist ein Blick auf den letzten Hüter seines eigenen Erbes.
Das Wichtigste in Kürze
Merkmal | Detail |
Fahrzeugtyp | Mittelklasse-Limousine |
Status | Produktion endet mit dem Modelljahr 2025 |
Antrieb | Symmetrical All-Wheel Drive (permanenter Allradantrieb) als Standard |
Motoren (USA) | 2,5-Liter-Boxer (182 PS) oder 2,4-Liter-Turbo-Boxer (260 PS) |
Verfügbarkeit DE | Nicht offiziell erhältlich (nur als seltener Import) |
Hauptmerkmale | Hoher Fahrkomfort, Top-Sicherheitsbewertungen, letztes Modell seiner Art von Subaru |
Ein Erbe der Sicherheit und des Allradantriebs
Der Name Legacy ist untrennbar mit zwei Kernwerten verbunden. Erstens: der symmetrische Allradantrieb. Während Konkurrenten wie der Toyota Camry oder Honda Accord primär auf Frontantrieb setzten, bot der Legacy stets die überlegene Traktion und Fahrstabilität von vier angetriebenen Rädern als Standard. Das machte ihn zur ersten Wahl für Käufer in schneereichen Regionen und zu einem Symbol für ganzjährige Fahrsicherheit.
Zweitens: die Sicherheit. Generation für Generation erzielte der Legacy Spitzenwerte in den Crashtests und war einer der Vorreiter bei der Einführung von Assistenzsystemen. Auch das letzte Modell ist serienmäßig mit dem EyeSight-System ausgestattet, das unter anderem einen Notbremsassistenten und einen adaptiven Tempomaten umfasst.
Die finale Form: Der Legacy des Modelljahres 2025
Für sein letztes Jahr präsentiert sich der Legacy als ausgereiftes, komfortables und unaufgeregtes Fahrzeug. In seinem Heimatmarkt Nordamerika wird er mit zwei Motoren angeboten: einem soliden 2,5-Liter-Saugmotor mit 182 PS für die Basis- und mittleren Ausstattungslinien sowie einem kräftigen 2,4-Liter-Turbomotor mit 260 PS für die Top-Modelle “Sport” und “Touring XT”.
Das Fahrwerk ist klar auf Komfort ausgelegt. Der Legacy absorbiert Bodenwellen souverän und gleitet leise über die Autobahn. Der Innenraum ist geräumig, funktional und seit dem letzten Facelift mit dem großen 11,6-Zoll-Touchscreen auch technologisch modern. Er ist kein Sportler und kein Design-Experiment – er ist eine durch und durch kompetente Reiselimousine.
Das Ende einer Ära: Warum der Legacy geht
Der Hauptgrund für das Ende des Legacy ist ironischerweise ein anderes Subaru-Modell: der Outback. Der Outback, der technisch auf dem Legacy basiert, aber als höhergelegter Kombi im Crossover-Stil auftritt, ist ungleich populärer. In einem Markt, der immer stärker nach SUVs und Crossovern verlangt, hat der Outback seinen Limousinen-Bruder schlichtweg kannibalisiert. Das schwindende Interesse am klassischen Limousinen-Segment besiegelte schließlich das Schicksal des Legacy.
Preise und Verfügbarkeit in Deutschland
Der Subaru Legacy wird seit vielen Jahren nicht mehr offiziell in Deutschland verkauft. Das Modelljahr 2025 ist ausschließlich für den nordamerikanischen Markt bestimmt. Eine offizielle Preisliste oder Ausstattungsvarianten für Deutschland gibt es nicht. Theoretisch wäre ein Erwerb über spezialisierte Importeure möglich, dies wäre jedoch mit extrem hohen Kosten und Aufwand verbunden. In den USA beginnen die Preise für das letzte Modell bei ca. 25.000 US-Dollar.
Die wichtigsten Konkurrenten (auf dem US-Markt)
Um das Erbe des Legacy zu verstehen, muss man ihn mit seinen langjährigen Rivalen in Nordamerika vergleichen:
- Toyota Camry: Der Bestseller der Klasse. Der Camry bietet eine extrem zuverlässige Hybrid-Option, der Legacy kontert mit seinem serienmäßigen Allradantrieb.
- Honda Accord: Oft als der fahrdynamischste und am besten konstruierte Konkurrent gelobt. Auch hier ist der serienmäßige AWD des Legacy das entscheidende Unterscheidungsmerkmal.
In diesem Umfeld war der Legacy immer die Wahl für jene, denen Allwetter-Sicherheit wichtiger war als die maximale Effizienz eines Hybriden oder die letzte Nuance sportlichen Handlings.
Vorteile und Nachteile des Subaru Legacy (2025)
Vorteile | Nachteile |
Serienmäßiger permanenter Allradantrieb | In Europa nicht verfügbar |
Sehr hohes Sicherheitsniveau und Top-Crashtest-Bewertungen | Produktion wird nach 2025 eingestellt |
Komfortables und leises Fahrwerk, ideal für lange Strecken | Design und Fahrdynamik sind sehr konservativ |
Geräumiger Innenraum und bewährte Zuverlässigkeit | Kein Hybridantrieb im Angebot, um mit Camry/Accord zu konkurrieren |
Status als “letztes Modell” und zukünftiger Klassiker | Geringere Popularität im Vergleich zum Schwestermodell Outback |
Fazit: Ein würdiger Abschied für einen stillen Helden
Der Subaru Legacy (2025) ist der letzte seiner Art. Er ist eine Erinnerung an eine Zeit, in der eine vernünftige, sichere und allradgetriebene Limousine für viele Familien die perfekte Wahl war. Sein Ende ist bedauerlich, aber eine logische Konsequenz der Marktentwicklung. Für Fans der Marke und Liebhaber klassischer Limousinen ist das letzte Modell eine Gelegenheit, ein Stück Automobilgeschichte zu erwerben. Der Legacy verlässt die Bühne nicht mit einem lauten Knall, sondern leise und würdevoll – genau so, wie er immer gelebt hat: als unprätentiöser, aber absolut verlässlicher Held des Alltags.
Logische Brücken und Vertiefungen
- Legacy vs. Outback: Der interne Kampf: Eine Analyse, wie der Aufstieg des Crossovers Outback direkt zum Ende der klassischen Limousine Legacy führte.
- Die Geschichte des Namens Legacy: Ein Rückblick auf die sechs Generationen des Legacy und seine Bedeutung für die Marke Subaru, von den Rallye-Erfolgen der ersten Generation bis heute.
- Das Ende der Mittelklasse-Limousine? Eine Marktanalyse über den Trend weg von der klassischen Limousine hin zum SUV am Beispiel von Subaru, Ford und anderen Herstellern.