Die Nachricht schlug bei Autofans ein wie ein Blitz: Nissan bringt den Z zurück! Ein pures, fahrerorientiertes Sportcoupé mit V6-Biturbo und optionalem Schaltgetriebe. Doch die Euphorie in Deutschland wurde schnell gedämpft. Aufgrund der strengen EU-Abgasnormen wird der Nissan Z (intern RZ34) hierzulande nicht offiziell angeboten. Ein Schlag ins Gesicht für jeden JDM-Enthusiasten. Aber ist der Traum vom neuen Z damit ausgeträumt? Wir haben uns den Wagen genau angesehen und klären, was er kann und ob sich der komplizierte Weg des Imports lohnt.
Design: Eine meisterhafte Hommage an die Z-Geschichte
Nissan hat beim Design des neuen Z alles richtig gemacht. Anstatt einem aggressiv-modernen Trend zu folgen, verneigt sich die Linienführung tief vor ihren Ahnen, dem Datsun 240Z und dem Nissan 300ZX. Das Ergebnis ist ein charakterstarkes Coupé, das sofort als Z erkennbar ist.
Was sind die wichtigsten Design-Merkmale des neuen Z?
Das Design des Nissan Z (2025) zeichnet sich durch seine lange Motorhaube, das kurze Heck und die runden LED-Scheinwerfer aus, die eine direkte Hommage an den 240Z sind. Die horizontalen Rückleuchten erinnern unverkennbar an den 300ZX (Z32) und verleihen dem Heck eine einzigartige visuelle Signatur.
Exterieur: Retro-Futurismus in Perfektion
Die Silhouette ist klassisch: eine flache, gestreckte Form, die Kraft und Eleganz ausstrahlt. Die Designer haben es geschafft, die nostalgischen Elemente nahtlos in eine moderne Form zu integrieren. Jede Linie, vom “Katana”-artigen Dachholm bis zur muskulösen Heckpartie, zitiert die Vergangenheit, ohne altmodisch zu wirken. Dies ist kein Auto, das in der Masse untergeht.
Interieur: Modernes Cockpit mit klassischen Anspielungen
Auch im Innenraum gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne. Der Fahrer blickt auf ein volldigitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument, während in der Mitte des Armaturenbretts drei klassische Analoganzeigen für Ladedruck, Turbodrehzahl und Bordspannung thronen – ein typisches Z-Merkmal. Die Sportsitze bieten exzellenten Seitenhalt und die Sitzposition ist, wie es sich für einen Sportwagen gehört, tief und integriert.
Motor und Leistung: Das Herzstück – ein V6-Biturbo
Unter der langen Haube arbeitet das Herzstück, das Enthusiastenherzen höherschlagen lässt: der VR30DDTT-Motor, ein 3,0-Liter-V6 mit zwei Turboladern.
Welche Motorisierungen gibt es für den Nissan Z 2025?
Für den Nissan Z (2025) gibt es eine primäre Motorisierung, die jedoch für die NISMO-Version leistungsgesteigert wurde.
- Standard (Sport & Performance): 3.0-Liter-V6-Biturbo mit 405 PS (405 PS) und 475 Nm (475 Nm) Drehmoment.
- NISMO: Eine geschärfte Version mit 426 PS (426 PS) und 521 Nm (521 Nm) Drehmoment, kombiniert mit einem aggressiveren Setup für Fahrwerk und Aerodynamik.
Fahrleistungen: Wie schnell ist der Z wirklich?
Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt dem Standard-Z in etwa 4,5 Sekunden. Doch reine Zahlen werden dem Charakter des Motors nicht gerecht. Die Kraftentfaltung ist druckvoll und linear, begleitet von einem kernigen, aber nicht aufdringlichen Sound. Der Heckantrieb sorgt dabei für ein puristisches und anspruchsvolles Fahrerlebnis.
Getriebe: Manuell oder Automatik – eine Frage der Philosophie
Nissan bietet den Z serienmäßig mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe an, das über eine “SynchroRev Match”-Funktion für perfekte Drehzahlanpassung beim Herunterschalten verfügt. Für Puristen ist dies die erste Wahl. Optional ist eine 9-Gang-Automatik von Mercedes-Benz erhältlich, die schnelle Gangwechsel ermöglicht und den Z zu einem komfortableren Alltagsbegleiter macht.
Der Nissan Z in Deutschland: Ein Traum für Import-Liebhaber
Da der offizielle Vertriebsweg versperrt ist, bleibt nur der private Import. Doch dieser Weg ist mit Hürden und Kosten verbunden.
Warum wird der Nissan Z nicht in Deutschland verkauft?
Der Hauptgrund sind die strengen CO2-Flottenemissionsziele der EU. Ein Nischenmodell wie der Z, mit einem relativ durstigen V6-Motor, würde den Flottenverbrauch von Nissan empfindlich nach oben treiben und hohe Strafzahlungen nach sich ziehen. Der Aufwand für die Homologation nach europäischen Standards (Abgas, Lichttechnik, etc.) war Nissan für die erwarteten geringen Stückzahlen zu hoch.
Was kostet der Nissan Z in den USA?
Auf seinem Hauptmarkt, den USA, ist der Nissan Z attraktiv bepreist.
- Nissan Z Sport (Basis): ab ca. $43.000 USD
- Nissan Z Performance: ab ca. $53.000 USD
- Nissan Z NISMO: ab ca. $66.000 USD
Diese Preise sind Nettopreise und dienen nur als grobe Orientierung.
Mit welchen Kosten muss man für den Import nach Deutschland rechnen? (Zoll, Umrüstung, Zulassung)
Wer einen Nissan Z nach Deutschland importieren möchte, muss mit erheblichen Zusatzkosten rechnen. Eine grobe Kalkulation sieht wie folgt aus:
- Transportkosten: ca. 1.500 – 3.000 €
- Einfuhrzoll: 10 % auf den Fahrzeugwert + Transportkosten
- Einfuhrumsatzsteuer: 19 % auf (Fahrzeugwert + Transport + Zoll)
- Technische Umrüstung: Anpassung der Lichtanlage, Erstellung eines Datenblatts etc. (ca. 1.000 – 4.000 €)
- Vollabnahme nach §21 StVZO (Einzelabnahme): ca. 500 – 1.500 €
Ein Z Performance für $53.000 (ca. 49.000 €) könnte in Deutschland nach allen Gebühren und Umrüstungen schnell bei über 70.000 € landen.
Die Konkurrenten: Wie schlägt sich der Z gegen Toyota Supra & Co.?
Nissan Z vs. Toyota GR Supra: Duell der JDM-Ikonen
Der offensichtlichste Konkurrent ist die Toyota GR Supra. Während die Supra auf BMW-Technik (Motor, Getriebe, Interieur) setzt, ist der Z ein reines Nissan-Produkt. Der Z wirkt dadurch authentischer und “japanischer”. Die Supra ist im Grenzbereich vielleicht das präzisere und modernere Auto, der Z bietet jedoch ein raueres, emotionaleres Fahrerlebnis, vor allem mit dem manuellen Getriebe.
Ist der Z eine Alternative zum Ford Mustang?
Ja, durchaus. Der Ford Mustang bietet ebenfalls ein emotionales Fahrerlebnis mit V8-Power (in der GT-Version), ist aber größer und schwerer. Der Z ist agiler und fühlt sich mehr wie ein klassischer Sportwagen an, während der Mustang die Rolle des Muscle-Cars/Grand-Tourers besser ausfüllt. Preislich wäre ein importierter Z deutlich teurer als ein offiziell in Deutschland verkaufter Mustang.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Nissan Z (2025)
Lohnt sich der Import eines Nissan Z nach Deutschland?
Finanziell ist der Import schwer zu rechtfertigen. Für den Endpreis von über 70.000 € gibt es etablierte Konkurrenten wie die Toyota Supra oder einen gebrauchten Porsche Cayman. Der Import lohnt sich nur für absolute Liebhaber und Individualisten, die exakt dieses Auto besitzen möchten und bereit sind, den Aufwand und die Kosten für dessen Exklusivität zu tragen.
Gibt es eine NISMO-Version und was zeichnet sie aus?
Ja, die 2025er-Modellreihe umfasst auch den Z NISMO. Er unterscheidet sich durch eine Leistungssteigerung auf 426 PS, eine ausschließlich verfügbare 9-Gang-Automatik, ein strafferes Fahrwerk, größere Bremsen, leichtere Felgen und ein aggressiveres Aerodynamik-Paket. Er ist die kompromisslose Wahl für die Rennstrecke.
Wie hoch sind die Unterhaltskosten (Versicherung, Steuer) für ein Importfahrzeug wie den Z?
Die Kosten sind überdurchschnittlich hoch. Die Kfz-Steuer wird nach Hubraum und CO2-Ausstoß berechnet und fällt für den 3.0-Liter-Motor hoch aus. Bei der Versicherung stufen viele Anbieter Importfahrzeuge ohne offizielle Typschlüsselnummer (TSN) in teurere Klassen ein. Hier sind Vergleiche und spezialisierte Makler unerlässlich.
Fazit: Für wen ist der Nissan Z (2025) das richtige Auto?
Der Nissan Z ist ein Auto für das Herz. Er ist eine brillante Hommage an seine Vorfahren und ein Statement für puristischen Fahrspaß in einer zunehmend elektrifizierten Welt. In Deutschland ist er jedoch kein Auto der Vernunft. Er ist ein exklusives Sammlerstück und ein Projekt für Enthusiasten, die den hohen finanziellen und bürokratischen Aufwand nicht scheuen. Wer einen authentischen, emotionalen und seltenen japanischen Sportwagen sucht und bereit ist, den “Import-Preis” zu zahlen, findet im Nissan Z (2025) einen zukünftigen Klassiker. Für alle anderen bleibt er leider nur ein verbotener Traum.