Ja, mit der komplett neu entwickelten zweiten Generation hat sich der Mercedes-Benz eSprinter (2025) zu einem der praktischsten und vielseitigsten Elektro-Transporter auf dem Markt entwickelt. Indem er die größte Schwäche seines Vorgängers – die extrem geringe Reichweite – konsequent ausmerzt, wird er vom Nischenfahrzeug für den innerstädtischen Kurierdienst zu einem vollwertigen, kompromisslosen Arbeitsgerät. Als ultimativer “Praktiker” bietet er nun eine überzeugende Kombination aus großer Reichweite, hoher Ladekapazität und moderner Technologie, die ihn für eine breite Palette von Unternehmen attraktiv macht.
Was sind die wichtigsten Fakten zum neuen eSprinter?
Der neue eSprinter basiert auf einem flexiblen, dreiteiligen Modulkonzept, das verschiedene Batteriegrößen und Aufbauten ermöglicht. Er wird mit einem Heckantrieb, zwei Leistungsstufen und drei Batteriegrößen angeboten, wobei die größte Variante eine klassenführende Reichweite von über 400 km ermöglicht. Das maximale Ladevolumen beträgt, wie beim Diesel-Pendant, bis zu 14 Kubikmeter.
Merkmal | Detail |
Fahrzeugtyp | Großer Elektro-Transporter (Kastenwagen & Fahrgestell) |
Antrieb | Heckantrieb (100 kW oder 150 kW) |
Batterie / Reichweite | 56 / 81 / 113 kWh (nutzbar); bis zu 440 km (WLTP) |
Ladeleistung | Bis zu 115 kW (DC), 11 kW (AC) |
Preis in DE | Ab 71.388 Euro (brutto) / 59.990 Euro (netto) |
Hauptmerkmal | Hohe Reichweite und große Variantenvielfalt |
Wie hoch ist die reale Reichweite und für welche Einsatzzwecke eignet sie sich?
Die maximale reale Reichweite des eSprinter mit der größten 113-kWh-Batterie ist seine größte Stärke. Während die offizielle WLTP-Angabe bei bis zu 440 km liegt, zeigen Simulationen im WLTP-Stadtzyklus sogar Werte von über 500 km.
Diese Reichweite macht den eSprinter erstmals zu einem vollwertigen Werkzeug für den regionalen Verteilerverkehr, für Handwerker mit weiten Anfahrtswegen oder sogar für den Umbau zum Camper-Van. Er ist nicht mehr nur auf den urbanen Raum beschränkt, sondern kann nun auch längere Überlandfahrten ohne die Notwendigkeit von Zwischenladungen bewältigen. Dies ist der entscheidende praktische Vorteil gegenüber dem Vorgänger und vielen Konkurrenten.
Welche Batteriegrößen gibt es und wie schnell laden sie?
Mercedes-Benz bietet den eSprinter mit drei nutzbaren Batteriekapazitäten an, um unterschiedliche Budgets und Anforderungen abzudecken: 56 kWh, 81 kWh und 113 kWh. An einer DC-Schnellladesäule können alle Varianten mit bis zu 115 kW laden.
Die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt für die kleinste Batterie ca. 28 Minuten und für die größte ca. 42 Minuten – beides sind exzellente Werte für den gewerblichen Einsatz, wo kurze Pausen effizient zum Nachladen genutzt werden können. Für das Laden über Nacht oder im Depot ist serienmäßig ein 11-kW-AC-Bordlader verbaut.
Wie flexibel ist der neue eSprinter dank seiner modularen Bauweise?
Die neue, modulare Architektur macht den eSprinter extrem flexibel und zukunftssicher. Das Konzept besteht aus drei Teilen: einem universellen Frontmodul (Cockpit), einem variablen Mittelmodul für die Batterie im Unterboden und einem Heckmodul, das den elektrischen Antrieb integriert.
Diese Bauweise ermöglicht es, den eSprinter in Zukunft einfach mit verschiedenen Aufbauten (z.B. Pritsche) und in verschiedenen Längen anzubieten. Die Batterie im Unterboden sorgt zudem für einen niedrigen Schwerpunkt und beeinträchtigt das Ladevolumen von bis zu 14 m³ in keiner Weise. Für Gewerbetreibende bedeutet dies, dass sie ein Fahrzeug exakt auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können.
Welche Vorteile bietet das MBUX-System im Arbeitsalltag?
Das optionale MBUX-Infotainmentsystem verwandelt das Cockpit des eSprinter in ein modernes, vernetztes Büro. Die “Navigation mit Electric Intelligence” ist dabei das wichtigste Werkzeug für den Fahrer.
Das System berechnet die optimale Route unter Berücksichtigung von Topografie, Wetter und der aktuellen Verkehrslage. Es plant notwendige Ladestopps intelligent in die Route ein und zeigt in Echtzeit die verbleibende Reichweite an. Über den großen Touchscreen oder die intuitive Sprachsteuerung (“Hey Mercedes”) lassen sich alle Funktionen einfach bedienen, was die Konzentration auf den Verkehr erhöht und den Arbeitsalltag deutlich effizienter macht.
Wie schlägt sich der eSprinter im Vergleich zum Ford E-Transit?
Der Ford E-Transit war bisher oft der Maßstab im Segment der großen E-Transporter, doch der neue eSprinter schließt die Lücke und übertrifft ihn in einigen Schlüsseldisziplinen.
Der Ford E-Transit bietet eine breitere Vielfalt an Karosserievarianten und oft ein etwas besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Mercedes eSprinter kontert jedoch mit der deutlich höheren maximalen Reichweite (ca. 440 km vs. ca. 317 km beim Ford), dem moderneren und hochwertigeren MBUX-Infotainmentsystem und dem Prestige der Marke, was sich auch im Wiederverkaufswert widerspiegeln dürfte.
Was kostet der neue Mercedes-Benz eSprinter (2025) in Deutschland?
Der Einstieg in die Welt des neuen eSprinter beginnt in Deutschland bei einem Netto-Listenpreis von 59.990 Euro (71.388 Euro inkl. MwSt.) für die Kastenwagen-Version mit der 56-kWh-Batterie. Die reichweitenstarke Version mit der 113-kWh-Batterie ist entsprechend teurer. Da die meisten Fahrzeuge im gewerblichen Bereich geleast werden, sind die monatlichen Raten oft entscheidender als der reine Kaufpreis.
Was sind die Vor- und Nachteile des neuen eSprinter?
Vorteile | Nachteile |
Sehr hohe Reichweite von bis zu 440 km (WLTP) | Hoher Anschaffungspreis im Vergleich zum Diesel-Sprinter |
Modulare Bauweise ermöglicht hohe Flexibilität | DC-Ladeleistung von 115 kW ist gut, aber nicht marktführend |
Modernes MBUX-Infotainmentsystem mit intelligenter Navigation | Nur als Hecktriebler verfügbar (kein Allrad wie beim Diesel) |
Hohes Ladevolumen wird durch die Batterie nicht eingeschränkt | Viele Assistenzsysteme und Komfort-Features kosten extra |
Souveränes und leises Fahrgefühl mit starkem Antritt | Höheres Leergewicht reduziert die maximale Nutzlast im Vergleich zum Diesel |
Für welches Unternehmen ist der neue eSprinter die richtige Wahl?
Der neue Mercedes-Benz eSprinter ist die richtige Wahl für Unternehmen, deren Einsatzprofil über reine “letzte Meile”-Lieferungen hinausgeht. Er ist ideal für Handwerker, Dienstleister und Logistiker im regionalen Verteilerverkehr, die von der hohen Reichweite und den niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten profitieren können.
Besonders für Firmen, die Wert auf ein repräsentatives und technologisch fortschrittliches Fahrzeug legen und die Vorteile der Elektromobilität (z.B. Zufahrtsrechte in Umweltzonen) nutzen wollen, ist der eSprinter eine erstklassige, wenn auch teure Investition. Er ist kein Kompromiss mehr, sondern ein vollwertiges und extrem fähiges Arbeitsgerät.
Welche weiterführenden Themen gibt es zum eSprinter?
Drei logische Vertiefungen bieten sich an. Erstens, eine detaillierte Total-Cost-of-Ownership-Analyse: “eSprinter vs. Diesel-Sprinter – wann rechnet sich der Elektro-Antrieb wirklich?”. Zweitens, ein direkter Konkurrenz-Vergleich: “Mercedes eSprinter vs. Ford E-Transit – der Kampf der Giganten im Detail”. Und drittens, ein Praxis-Test: “Eine Woche mit dem eSprinter – wie weit kommt man wirklich mit 113 kWh?”.