Hyundai Venue (2025): Der unbekannte Preis-Champion, den es bei uns nicht gibt

Er ist kleiner als ein Kona, günstiger als ein Bayon und ein Bestseller auf den Straßen Amerikas und Indiens. Doch in Deutschland hat kaum jemand vom Hyundai Venue gehört. Wir stellen den pragmatischen Mini-SUV vor, den es bei uns nicht gibt, und analysieren, warum er der ultimative Praktiker für den kleinen Geldbeutel wäre.

Auf dem überfüllten deutschen Markt der kleinen Crossover scheint jede Nische besetzt. Doch blickt man über den Tellerrand, zum Beispiel in die USA, entdeckt man ein Auto, das hierzulande eine Lücke füllen könnte: den Hyundai Venue. Er ist der kleinste und günstigste SUV im globalen Portfolio von Hyundai, ein Auto, das auf radikalen Pragmatismus reduziert wurde.

Hyundai hat sich entschieden, in Europa stattdessen den etwas größeren und stilvolleren Bayon anzubieten, der auf dem europäischen Geschmack und dem i20 basiert. Der Venue ist anders. Er ist kantiger, einfacher und vor allem: günstiger. Er ist die reine Lehre des Praktikers – ein Auto, das die Frage “Was brauche ich wirklich?” mit entwaffnender Ehrlichkeit beantwortet.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (Basis: US-Modell 2025)
Modell
Hyundai Venue
Charakter
Der ultimative Praktiker, Preis-Leistungs-Champion
Positionierung
Einstiegs-Crossover unterhalb des Kona/Bayon
Motor (USA)
1.6 Liter Vierzylinder-Saugbenziner (121 PS)
Antrieb
Frontantrieb, CVT-Automatikgetriebe
Verfügbarkeit (DE)
Nicht in Deutschland erhältlich
Preis (USA)
ab ca. 21.500 US-Dollar
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Das Konzept: Reduktion auf das Wesentliche

Der Hyundai Venue ist die Essenz dessen, was einen Crossover für viele Menschen attraktiv macht:

  1. Eine höhere Sitzposition: Sie erleichtert den Einstieg und verbessert die Übersicht im Stadtverkehr.
  2. SUV-Optik: Das kantige, robuste Design vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Modernität.
  3. Kompakte Abmessungen: Mit rund 4,04 Metern Länge ist er extrem wendig und perfekt für enge Parklücken geeignet.

Mehr nicht. Der Venue verzichtet bewusst auf teure Extras wie Allradantrieb, leistungsstarke Turbomotoren oder luxuriöse Materialien. Sein Ziel ist es, ein ehrliches, zuverlässiges und vor allem bezahlbares Transportmittel zu sein.

Antrieb: Simpel, aber bewährt

Während in Europa komplexe Mild-Hybride oder kleine Turbomotoren dominieren, setzt der Venue in den USA auf einen simplen 1.6-Liter-Saugbenziner mit 121 PS. Diese Art von Motor gilt als extrem robust, langlebig und wartungsarm. Er ist kein Sprinter, aber für den Stadt- und Pendlerverkehr absolut ausreichend. Gekoppelt an ein stufenloses CVT-Getriebe, liegt der Fokus klar auf sanftem, unaufgeregtem Fahren. Der Verbrauch von rund 7,6 l/100 km ist solide, wenn auch nicht rekordverdächtig im Vergleich zu europäischen Hybridmodellen.

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Preis: Der unschlagbare Vorteil

Hier liegt der größte Trumpf des Venue. Mit einem Startpreis von unter 22.000 US-Dollar wäre er, würde er in Deutschland angeboten, mit großer Wahrscheinlichkeit der günstigste SUV auf dem Markt und würde selbst den Dacia Duster preislich unterbieten. Für diesen Preis erhält der Kunde in den USA bereits eine solide Ausstattung inklusive moderner Konnektivität und wichtiger Sicherheitssysteme. Er wäre der wahre “Volks-SUV”.

Sicherheit: Günstig, aber nicht unsicher

Dass ein günstiger Preis nicht mit mangelnder Sicherheit einhergehen muss, beweist der Venue eindrucksvoll. Das amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS), bekannt für seine strengen Crashtests, hat den Venue als “Top Safety Pick” ausgezeichnet. Er erreichte in allen wichtigen Crash-Disziplinen die Bestnote “Good”. Auch serienmäßige Assistenzsysteme wie ein Notbremsassistent und ein Spurhalteassistent sind an Bord.

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Warum nicht in Deutschland? Der Bayon als Antwort

Die Entscheidung von Hyundai, den Venue nicht in Deutschland anzubieten, ist strategischer Natur. Der für Europa entwickelte Hyundai Bayon ist zwar teurer, trifft aber den hiesigen Geschmack besser. Er bietet modernere und effizientere Turbomotoren mit Mild-Hybrid-Technik, ein hochwertigeres Interieur und ein dynamischeres, weniger kantiges Design. Der Bayon ist der europäische “Lifestyle-Praktiker”, während der Venue der globale “Hardcore-Praktiker” ist.

Fazit: Eine verpasste Chance für den deutschen Markt?

Der Hyundai Venue ist ein faszinierendes Auto. Er ist ein ehrliches Versprechen, das er konsequent einlöst: grundlegende Mobilität in einer modernen Crossover-Form zum geringstmöglichen Preis. Er ist das Auto für Fahranfänger, für die kleine Familie mit knappem Budget oder der perfekte, unkomplizierte Zweitwagen.

Auch wenn der Bayon zweifellos das “bessere” Auto für den anspruchsvollen europäischen Kunden ist, hinterlässt der Venue das Gefühl einer verpassten Chance. In einer Zeit, in der selbst Kleinwagen die 25.000-Euro-Marke knacken, wäre ein ehrlicher, sicherer und ultra-günstiger Mini-SUV wie der Venue eine willkommene und erfrischende Bereicherung für den deutschen Markt gewesen.

Vor- und Nachteile (Hypothetisch für DE)

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Potenziell unschlagbar günstiger Preis
❌ In Deutschland nicht verfügbar
✅ Hohes Sicherheitsniveau (IIHS Top Safety Pick)
❌ Motorisierung nicht auf dem neuesten Stand (kein Hybrid/Turbo)
✅ Robuste und einfache Technik
❌ Verbrauch höher als bei europäischen Hybrid-Modellen
✅ Sehr kompakte, stadtfreundliche Abmessungen
❌ Innenraum sehr einfach und mit viel Hartplastik
✅ Guter Werterhalt durch niedrigen Einstiegspreis
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Urteil des Redakteurs

Der Hyundai Venue ist der Inbegriff eines pragmatischen Autos. Er ist der Beweis, dass ein Crossover nicht teuer, groß oder komplex sein muss. Er ist ein Blick in andere Märkte, der uns zeigt, was möglich wäre, wenn der Fokus nicht auf “Premium” oder “Lifestyle”, sondern auf reiner, unverfälschter Zugänglichkeit liegen würde. Er mag nicht das Auto sein, das wir hierzulande bekommen, aber vielleicht ist er das Auto, das viele hier insgeheim bräuchten.

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